Nach längerem hin und her habe ich mich für die Anschaffung eines VDR (Video Disk Recorder) entschieden. Meine Einsatzgebiete sollen das Aufnehmen und Streamen von Serien und Filmen sein.
Als Distribution setze ich yaVDR ein, welches auf Ubuntu aufsetzt. Die Installation ist recht gut auf www.yavdr.org beschrieben. Auch kann ich das Forum www.vdr-portal.de nur wärmstens empfehlen, wenn man auch nicht immer die Antworten bekommt, die man erwartet 😉
Nachfolgend dokumentiere ich meine Schritte der yaVDR Konfiguration bis zum laufenden Headless-Server.
Hardware:
ASRock H61M-ITX Intel i3-2120 G.Skill 8GB DDR3 SanDisk SSD SDSSDP-064G-G25 64 GB SATA III Seagate 1TB HDD (als Video.00 HDD) TechnoTrend TT-budget S2-4100 DVB-S PCIe Be Quiet Pure Power L7 300 Watt Netzteil Bitfenix Prodigy Mini-ITX Gehäuse BFC-PRO-300-WWXKW-RP Alpenföhn Groß Clockner CPU-KühlerKonfiguration
01. Server eine feste IP zuweisen
Da der Server headless, also ohne Ausgabegerät arbeiten soll, geben ich ihm eine feste IP um über ssh administrieren zu können. Für die Netzwerkkonfigration ist die Datei /etc/network/interfaces zuständig Ich bin kein vi Fan, also installiere ich mir erst einmal den Editor Nano:sudo apt-get update sudo apt-get install nanoDanach passe ich die Konfiguration an:
sudo nano /etc/network/interfaces # This file describes the network interfaces available on your system # and how to activate them. For more information, see interfaces(5). # The loopback network interface auto lo iface lo inet loopback # The primary network interface auto eth0 iface eth0 inet static address 192.168.100.140 netmask 255.255.255.0 gateway 192.168.100.1 network 192.168.100.0 broadcast 192.168.100.255 dns-nameservers 192.168.100.1 # Nach der Zuweisung der IP und des DNS erneuern wir die Konfiguration von eth0 sudo /etc/init.d/networking restart
02. TT-Budget S2-4100 installieren.
Treiber von der TT Homepage ladensudo wget http://www.tt-downloads.de/tt_s2_4100_drv_lnx.tar.bz2Treiber entpacken und installieren (Bsp.: 64Bit Linux mit 3.2.x Kernel)
tar xjvf tt_s2_4100_drv_lnx.tar.bz2 cd tt_s2_4100_drv_lnx sudo ./tt_install_lnx3x_x64.shWenn das Script ohne Fehler durchgelaufen ist, wurde der Treiber installiert und der PC muss neu gestartet werden:
shutdown -r nowOb die Karte korrekt installiert wurde, kann man mit sudo dmesg | grep frontend prüfen. Die Ausgabe sollte dann wie folgt lauten:
DVB: registering adapter 0 frontend 0 (Technotrend TT-budget S2-4100 DVB-S/S2)...Bei meinem Mainboard musste ich erst ein Bios Update auf die Beta Firmware 2.20a machen, dass die Karte erkannt wurde. Das lag daran, dass der PCIe Port des Mainboards auf Grafikkarten ausgelegt ist UND die Umschaltung zwischen dem Kartentyp PCIe 2.0 auf PCI 1.0 nicht funktionierte. Das Update findet man hier
03. Festplatte und SSD einrichten
Da ich ja eine kleine SSD als Systemplatte nutze, werde ich die verbaute 1TB HDD als Aufnahmeverzeichnis nutzen. Das spart auch gleich Lese- & Schreibzugriffe, was der SSD zu gute kommt.
Dazu muss die fstab angepasst werden.
Als nächstes bereiten wir die HDD als Aufnahmeverzeichnis vor.
Dazu müssen wir sie mounten und die Verzeichnisstruktur erzeugen, die VDR erwartet:
mount /dev/sdb1 /srv # Die HDD ist nun erst einmal gemountet. mkdir /srv/audio mkdir /srv/picture mkdir /srv/share mkdir /srv/share/vdr mkdir /srv/vdr mkdir /srv/vdr/video.00 mkdir /srv/video chown -R vdr:vdr /srv
Danach finden wir die UUID der zweiten Festplatte raus:
ls -al /dev/disk/by-uuid/
Die Ausgabe lautet, bei mir, wie folgt:
drwxr-xr-x 2 root root 100 Mai 11 15:05 . drwxr-xr-x 5 root root 100 Mai 11 15:05 .. lrwxrwxrwx 1 root root 10 Mai 11 15:05 28533fb7-cf21-40d9-8c97-1e7efad2a2fa -> ../../sda5 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Mai 11 15:05 43f8a8d6-5296-40c5-a8c0-e2a527efa5df -> ../../sda1 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Mai 11 15:05 7c76630a-6c8c-4877-96a2-38defd4109f2 -> ../../sdb1Wie man sieht, wird die HDD (sdb1) mit der UUID 7c76630a-6c8c-4877-96a2-38defd4109f2 aufgeführt. Nun geht es an die fstab:
sudo nano /etc/fstab # /etc/fstab: static file system information. # # Use 'blkid' to print the universally unique identifier for a # device; this may be used with UUID= as a more robust way to name devices # that works even if disks are added and removed. See fstab(5). # # <file system> <mount point> <type> <options> <dump> <pass> proc /proc proc nodev,noexec,nosuid 0 0 # / was on /dev/sda1 during installation UUID=43f8a8d6-5296-40c5-a8c0-e2a527efa5df / ext4 discard,noatime,errors=remount-ro 0 1 # swap was on /dev/sda5 during installation UUID=28533fb7-cf21-40d9-8c97-1e7efad2a2fa none swap sw 0 0 UUID=7c76630a-6c8c-4877-96a2-38defd4109f2 /srv ext4 errors=remount-ro 0 1Wie man sieht, habe ich auch gleich noch die Optionen „discard“ und „noatime“ meiner SSD hinzu gefügt. Dieser Artikel beschreibt, was es damit auf sich hat. Die HDD muss ja nicht ständig laufen. Schließlich wollen wir sie nur zur Aufnahme benutzen (macht den PC auch gleich ein wenig leiserer und sparsamer). Ich stelle in der /etc/hdparm.con ein, dass die Festplatte sich nach 10 Minuten schlafen legt:
sudo nano /etc/hdparm.con # Jetzt folgende Zeile einfügen /dev/sdb { spindown_time = 120 }